Roadtrip, der. Substantiv. Maskulin. [ˈrɔʊ̯ttrɪp].
Definition: weite Reise mit dem Auto, oft ohne feste Streckenplanung.
Tatsächlich war unser Wintersporttag schon lange geplant und organisiert. Die Idee war eine schulumfassende Veranstaltung, bei der jede/r Schüler/in sich für eine der fünf Möglichkeiten entscheiden konnte. Bouldern in der Kletterhalle in Kirchheim, Ski-/Snowboard -fahren in Bad Hindelang-Oberjoch, Schwimmen in Filderstadt, Wandern in Bad Urach oder Bowlen und Billiard in Plochingen.
Unterm Strich: sich körperlich betätigen, unsere Region mal aus anderen Perspektiven sehen, als das, was man von herkömmlichen Wandertagen kennt, die zudem auch vorwiegend im Sommer stattfinden. Also durchaus auch mal aus Wendlingen und dem näheren Umland raus kommen in die winterliche Region. Bei der Planung von etwaigem Schnee ist die pauschale Annahme dessen natürlich schwierig und war bis zu einem gewissen Grad einkalkuliert – so lang es keine 20 Grad hat. Wir wollten Regen, Schnee, Kälte, Wasser, Bergen und anderen Unwegsamkeiten trotzen und hinaus in den Winter. Womit wir nicht rechneten, war der Bahnstreik just an diesem Tag, als wir vor einem halben Jahr den 25. Januar dafür bestimmten.
Die JKR wagte sich allen Unkenrufen zum Trotz in die Wildnis um Wendlingen. Und tatsächlich waren in der Gruppe der Wanderer viele, die den Wasserfall in Urach zum ersten Mal sahen. Das Tauwasser hatte ihn ebenso wie den Brühlbach zu einem ernstzunehmenden kleinen Strom anwachsen lassen, der so klar und frisch war, dass sich viele am liebsten vor Ort die Trinkflaschen nochmal gefüllt hätten.
Und für alle, für die Bowling und Billard mehr Spaß ist als Sport... der Spaß kam natürlich nicht zu kurz. Und trotzdem kann es schon auch eine Herausforderung sein, eine Kugel in der Größe eines 5.-Klässler-Kopfes gezielt über eine Bahn in ein Ziel zu rollen – und das Gleiche mit kleinen Kugeln und Löchern: die wenigsten hätten damit gerechnet, dass beim Schulausflug Mathe-Skills mit “Einfallswinkel und Ausfallswinkel” nötig wurden.
Eine Gruppe wagte sich sogar im wahrsten Sinne des Wortes auf´s Glatteis. Allerdings mit Kufen an den Füßen und gut eingepackt. In Wernau auf der Eisbahn wurden Pirouetten gedreht, dass das Eis nur so spritzte.
Wieder andere blieben zwar im gleichen Element, nur im anderen Aggregatzustand. In Fellbach war das Gegenteil angesagt: möglichst wenig Kleidung zugunsten der Stromlinienförmigkeit im Wasser.
Und die letzte Gruppe, zumindest derer, die an dem Tag tatsächlich loskamen, wollte es so richtig wissen. Nicht nur einfach hinaus und auf dem Boden bleiben, sondern wirklich hoch hinaus. In Kirchheim in der Boulderhalle bezwangen eine Schar von JKRlern einen Berg nach dem anderen und das an kleinen bunten Kunststoffknubbeln.
Ach ja, Ski und Snowboard und Rodeln, da war doch was... sind das nicht eigentlich die Klassiker beim Wintersporttag? Ja... nun die Sache mit dem Schnee... wäre gar nicht das Problem gewesen. Das Tüpfelchen auf dem “i” in “Winter” bildete die Tatsache, dass die Wintersportler ihren Tag im Schnee wegen Wind -und was er mit Skiliften so macht- auf den 08.02 verschieben mussten. Und wie dann alle wieder heim kamen? Nun, das steht auf einem anderen Blatt ;)
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