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Image by Roman Kraft

Autorin Iris Lemanczyk zu Besuch bei der 8c

Wie lange blieb Kajetan im Lager Ummenwinkel? Wie hat Hildegard das Konzentrationslager überlebt? Haben Kajetan und Heiner sich jemals wieder getroffen? Wie viel verdienen Sie an einem Buch? Wie sind Sie auf den Stoff gekommen?


Das sind nur ein paar Fragen von vielen, die die Klasse 8c der Johannes-Kepler-Realschule der bekannten Autorin Iris Lemanczyk am Donnerstag, dem 24. Juni 2021 im Klassenzimmer während ihrer Lesung stellen konnte. Iris Lemanczyk ist Autorin des Buches „Brennnessel-Haut“ und weiterer 13 Kinder- und Jugendbücher. Sie ist ehemalige Journalistin und hat früher Zeitungsartikel verfasst, deshalb beruhen ihre Bücher alle auf Fakten und wahren Geschehnissen. Wie auch das Buch „Brennnesselhaut“, das die Klasse 8c im Unterricht behandelt hat. Es erzählt die wahre Lebensgeschichte eines Jungen aus einer Sinti-Familie und lässt an seinem Leid, das er zur Zeit des Nationalsozialismus erleben musste, teilhaben.

Auf den Stoff für das Buch ist die Autorin dank eines Auftrags ihres Verlages gekommen. Zur Informationsbeschaffung ging Iris Lemanczyk in Archive, in denen sie auf den Namen Hildegard Reinhardt gestoßen ist. Sie beschließt deshalb Kontakt mit ihr aufzubauen, um über sie zu schreiben. Ursprünglich sollte es im Buch gar nicht um Kajetan Reinhardt gehen, sondern um seine ältere Schwester Hildegard, die das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hatte. „Doch ihre Geschichte ist zu grausam und tragisch, als dass ich sie hätte schreiben können“, meinte Iris Lemanczyk. Über Kajetan zu schreiben, darauf kam sie erst bei einem persönlichen Gespräch mit Hildegard Reinhardt, bei dem sie weitere Informationen für ihr eigentlich geplantes Buch beschaffen wollte. Während Hildegard erzählt und Frau Lemanczyk verzweifelt denkt, dass sie so eine Geschichte nicht schreiben könne, erwähnt Frau Reinhardt ihren kleinen Bruder Kajetan und dessen Freund Heiner Geißler. Nun war die Idee für das Buch entstanden. Ihre erste Schreibversion gefiel der Autorin jedoch nicht und so ist der Entwurf erst einmal für mehrere Jahre in der Schublade verschwunden. „Während der Corona-Pandemie, als alle Termine abgesagt, … waren, habe ich die Geschichte wieder hervorgeholt und endlich zu Ende geschrieben.“ Sehr berührend sind Frau Lemanczyks Erfahrungen mit Zuschriften zu ihrem Buch. Zum Beispiel hat ihr ein 91-jähriger Mann, der in Kajetans Parallelklasse ging, einen Brief geschrieben. Auch der Enkel von Kajetan hat sich bei ihr gemeldet und sie stehen in Kontakt.


Bald wird die zweite Auflage des lesenswerten Buches gedruckt. (Die Autorin verdient jedoch nur 10% am Verkaufspreis.)


Yunus Demirci, Klasse 8c

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